In der Ruhe liegt die Kraft

Diese Ruhe ist ja fast ein wenig gespenstisch. Sie könnte einem geradezu Angst einjagen. Nehmen wir die Griechenland-Krise. Man erinnert sich noch vage. Wie die aufgeregten Hühner sind alle wichtigen und weniger wichtigen Politikerinnen und Politiker zwischen den Metropolen und Brüssel hin und her geflattert. Eine Krisensitzung jagte die nächste. Oder gehen wir noch weiter zurück. Auch wenn sich wahrscheinlich noch weniger Menschen daran erinnern können. Oder wollen. Stichwort „Banken-Rettung“. Da war aber Bewegung im Busch. Schließlich ging es ja ums Geld und um die Märkte.

Und jetzt? Alles noch in Urlaubsstimmung? Noch gar nicht zu Hause? Man könnte es meinen. Aber vielleicht bin ich auch nur hysterisch. Und so eine kleine Völkerwanderung ist wirklich kein Grund zur Aufregung. Da müssen sich die Damen und Herren Entscheidungsträger doch wirklich nicht die Nächte um die Ohren schlagen. Bloß weil manche Menschen behaupten, dass Feuer unterm Dach sei.

Meine Vermutung: Man geht in den schon angesprochenen Metropolen, in Berlin und in Brüssel, davon aus, dass sich das Problem irgendwie und irgendwann demnächst einfach von selbst erledigt. Schließlich läuten ja noch nicht einmal bei den „Märkten“ die Alarmglocken, ist an den Börsen Business as usual. Was doch immer ein gutes Zeichen war und ist.

Und der Grund dafür könnte sein, dass man sich hier vielleicht Wachstum erwartet, einen neuen Markt. Nach der New Economy jetzt die Refugees Economy. Wahrscheinlich dauert es nicht mehr lange und das Handwerk der Menschenschleuser wird von Firmen übernommen, die dann an die Börse gehen. Flüchtlingsunterkünfte werden natürlich privatisiert. Die entsprechenden Firmen fusionieren zu Konzernen, die dann natürlich von Hedgefonds ins Portfolio genommen werden. Weiß da eigentlich in Griechenland jemand, dass das der Weg aus der Krise sein könnte?

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