Besinnliche Tage

Bei manchen Menschen kann man es sich kaum vorstellen, dass sie noch rechtzeitig am Abend so sehr entschleunigt haben, um dann völlig relaxed und gechillt unter der Nordmann-Tanne sitzen und das besondere Flair des Weihnachtsfestes in vollen Zügen genießen zu können. Eher noch, dass sie zu voll sind, um überhaupt noch genießen zu können. Und dabei denke ich nicht nur an die Flaschen-Bataillone, die heute morgen noch aus den Supermärkten herausgeschleppt wurden. Ein bisschen was zum essen lag ja auch noch in den Einkaufswägen. Aber wer möchte sie tadeln. Einmal im Jahr kann man sich ja schließlich was gönnen.

Und außerdem hat man ja mindestens für den Jemen, wenn nicht sogar noch für Afrika gespendet. Und es gibt nicht wenige Menschen, die dafür sorgen, dass andere Menschen, die trotz Fest der Liebe und des Geburtstages irgendeines Migrantenkindes arbeiten müssen. Denn insbesondere jene, die an den Notfall-Telefonen der psychiatrischen Dienste sitzen, werden auch in diesem Jahr nicht über Vereinsamung klagen müssen. Nie sind sie so gefragt wie in diesen Stunden und Tagen der Besinnlichkeit und des himmlischen Friedens. Wofür ich allerdings auch Verständnis habe. Nichts ist verstörender, als wenn sich der Mensch auf sich besinnt.

2 Gedanken zu „Besinnliche Tage

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