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Künstlerkarrieren

Nachdem die Welt für den Einzelnen so groß geworden ist, via Internet den ganzen Globus umspannt und nicht nur bis zum nächsten Dorf reicht, ist es für Menschen sehr viel leichter geworden, gehört zu werden. Beste Plattform dafür sind Organisationen wie change.org. Da kann jeder, der sich mit Email-Adresse und Kennwort registriert, Petitionen starten, auf sich und auf ein Problem aufmerksam machen, andere Menschen mobilisieren. Wie jetzt der Franzose Thierry Paul Valette. Er hat eine Petition gestartet, mit der er verhindern will, dass Brigitte Macron, Gattin des französischen Präsidenten, ein festes Budget bekommt, einen Status als „Präsidentengattin“.

Thierry Paul Valette ist nach eigenen Angaben Autor, Maler und Schauspieler. Dass ihm bis dato der große Durchbruch als Künstler noch nicht gelungen zu sein scheint, kann er sicher verschmerzen. Denn er ist Spross einer Industriellen-Familie aus der Normandie. Und er hat es 2016 schon einmal mit einer Aktion in die Medien geschafft. Damals trat er einen Marsch nach Paris an, mit einem Kreuz auf den Schultern als Symbol für ein unbeugsames Frankreich angesichts der Terrorattentate von 2015. Monsieur Valette, auch schon als Antiquitätenhändler tätig, hat bis zum Morgen des heutigen Tages schon knapp 200.000 Unterschriften auf change.org gesammelt. Während seine Homepage gerade mal 4752 Besucher hat. Ob alle Unterzeichner jetzt auch Werke von ihm kaufen, ist allerdings ungewiss.

Ehrlich währt am längsten

Was soll jetzt schon wieder diese ganze Aufregung, diese Entrüstung. Er ist halt einfach eine ehrliche Haut. Donald Trump sagt, was er denkt. Auch wenn das auf den ersten Blick nicht immer darauf hin deutet, dass er denkt. Wenn er also findet, dass Brigitte Macron für ihr Alter noch eine ganz passable Figur hat, dann sagt er das auch. Irgendwelche Halbwahrheiten oder sogar Lügen kommen diesem Mann einfach nicht über die Lippen.

 

Also sind wir doch einfach froh, dass es in der Politik wenigstens noch einen Menschen gibt, der ehrlich ist. Schließlich wird er doch dafür auch von seinen Fans geliebt. Und es würde mich nicht wundern, wenn das jetzt Schule macht, es bald wieder überall heißt: Ehrlich währt am längsten. Schließlich ist Zeit ja auch etwas sehr relatives. Und außerdem ist er ja wenigstens bei der Gedenkfeier in Nizza nicht dabei.