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Pädophile auf dem Vormarsch

Seit gestern bin ich ein Pädophiler. Nicht aus Überzeugung sondern laut einem gewissen Herrn André Poggenburg. Der die eher sensible Problematik der Kinderehen in Deutschland im ZDF Heute Journal in überragender AfD-Manier in kurzen Sätze zu Schnee von gestern machte. Kinderehen, sagt er, sind Kindesmissbrauch. Und Parteien, die dem nicht ganz klar widersprechen, „um jetzt irgendwie Multikulti nicht zu gefährden“, sind unverantwortlich.

Und, so sagt er weiter, „keine dieser Parteien dürfte mehr eine Stimme bekommen, außer vielleicht von Pädophilen“. Was nicht nur eine geniale Lösung des Problems ist, sondern auch zu der erschreckenden Zukunftsperspektive führt, dass es unter Umständen bei der nächsten Wahl auf einen Schlag mehrere Millionen Pädophile in Deutschland geben könnte.

Damit es dazu nicht kommt, plant Justizminister Heiko Maas, SPD, ein Gesetz, das den Forderungen der AfD auf der ganzen Linie entgegen und Schluss mit Multikulti macht. Zumindest was die Kinderehen betrifft. Allerdings ist laut gängiger Wahlprognose die Gefahr, dass männliche Wähler der SPD gemäß Herrn Poggenburg zu Pädophilen werden, sowieso nicht so groß. Und wird sich wohl noch verringern, sollte Herr Gabriel wirklich gegen Angela Merkel antreten, wie heute gemeldet wurde.

Handgeschnitztes aus dem Erzgebirge

Die Information stammt aus einer durchaus seriösen Quelle. Kommt also nicht von der Lügenpresse. Ich habe natürlich gleich nochmal gegen gecheckt, nach recherchiert. Das gleiche Ergebnis. Es scheint also zu stimmen. Was mich dann doch erst einmal einigermaßen ratlos hinterlassen hat. Um die Wahrheit zu sagen: Ich habe das überhaupt nicht verstanden. Bis ich meine zugegebenermaßen nicht besonders großen kleinen grauen Zellen mal so richtig ran genommen habe. Und da kam die Erleuchtung, respektive, ich hatte eine Erkenntnis. Und jetzt finde ich das richtig gut.

Man sollte das meiner Ansicht nach zum Beispiel auch für Kindergärten und Kitas übernehmen. Dort nur noch Pädophile einstellen. Oder in Frauenhäusern: Nur noch verurteilte oder zumindest bekennende Vergewaltiger und Gewalttäter beschäftigen. Und Bewerbungen für das Aufsichts-Personal in Flüchtlings-Camps werden nur noch angenommen, wenn die Mitgliedschaft bei der NPD oder einer anderen rechtsradikalen oder zumindest rechtspopulistischen Organisation belegt ist.

So wie man es offensichtlich und laut der eingangs erwähnten seriösen Quelle im idyllischen Rechenberg-Bienenmühle im Osterzgebirge im Ortsteil Clausnitz getan hat. Dort wo ein Bus mit Flüchtlingen zwei Stunden lang von besorgten Bürgern belagert wurde. Woraufhin die Polizei sich sogar genötigt sah, einen Jugendlichen, der laut Polizeiführung – Stinkefinger!!! – provoziert hatte,  gewaltsam aus dem Bus zu holen. Hier hat man als Heimleiter für die Flüchtlingsunterkunft nämlich ein AfD-Mitglied eingestellt. Dass er „Hetze“ heißt und gerne auf Wahlveranstaltungen von „ungezügelten 100.000-fachen Einmarsch von Wirtschaftsflüchtlingen“ spricht, war da wohl nicht mehr relevant für die Einstellung.

Und mir ist jetzt klar geworden, dass das die Lösung ist. Für die unterschiedlichsten Bereiche. Man muss diese Leute dort einstellen, wo sie auf den ersten Blick vielleicht etwas deplatziert wirken aber eigentlich hingehören. Weil man sie nur dort wirklich im Auge behalten kann. Da hat man sie im Griff. Und muss nicht befürchten, dass sie in den Untergrund gehen. Im Geheimen ihren Neigungen nachgehen. Kurzum, es ist genial. Und sollte Schule machen. Das würde letztendlich auch die Polizeiarbeit erleichtern. Hat ja nicht jeder Ort so eine tolle Truppe vor Ort wie in Clausnitz.