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Clausnitz zeigt den Weg

Wenn das nicht ein Rettungsanker allererster Güte ist, hier endlich die Hand gereicht wird, um Angela Merkel vor dem endgültigen Absturz zu bewahren. Und wer ist der Retter in der Not? Die sächsische Polizei! Hat sie jetzt doch das einzig Richtige getan. Und Ermittlungen eingeleitet gegen den Mob im Flüchtlingsbus in Clausnitz. Der offensichtlich keine Ahnung hatte von deutscher Willkommens-Kultur. Würde nicht wundern, wenn die Wut der Businsassen daher rührte, dass man ihnen bei der Ankunft nicht gleich Gutscheine für Guthaben-Aufladungen ihrer Prepaid-Handys aushändigte.

Kann jetzt natürlich so ein Gutmensch daherkommen und behaupten, dass sich zum Beispiel der Junge deshalb so gewehrt hätte, weil jeder in Syrien weiß, dass der Anfang vom Ende im Chaos dieses Landes die Verhaftung von achtzehn Jungen zwischen 10 und 15 Jahren war. Sie sollen in der Stadt Daraa eine Parole gegen das Assad-Regime an eine Wand der Schule gesprüht haben und wurden von der Polizei verhaftet und gefoltert. Auslöser für die ersten großen Demonstrationen gegen das Regime.

Die nach kurzer Pause neue Dimensionen bekamen, nachdem der 13-jähriger Schüler Hamza verhaftet und wenig später von Sicherheitskräften seinen Eltern tot zurück gebracht worden war. Die Eltern dokumentierten Foltermale wie Brandwunden, zertrümmerte Kniescheiben, den gebrochenen Kiefer und die abgeschnittenen Genitalien und stellten sie als Video ins Internet. Diese Bilder waren dann Auslöser für die Aufstände in Homs und weiteren syrischen Städten. Was natürlich ein Polizist in Sachsen nicht wissen kann, schließlich bekämpft er das Verbrechen und studiert nicht Geschichte oder Psychologie.

Jedenfalls zeigen diese Ermittlungen einen ersten erfreulichen Ansatz und Möglichkeiten auf, das kürzlich verabschiedete Gesetz hinsichtlich der Abschiebung von straffällig gewordenen Asylbewerbern zum Tragen kommen zu lassen. Was natürlich zu einem spürbaren Sinken der Flüchtlingszahlen führen wird und damit Druck von der Kanzlerin nehmen würde. Wird dann auch die Forderung Seehofers, endlich wieder Recht und Ordnung in Deutschland herzustellen, erfüllt und auch gegen alle illegal eingereiste Flüchtlinge ermittelt, sinken die Zahlen endgültig auf ein erträgliches Maß, und statt um ihre Existenz und Sicherheit zu bangen, können viele Menschen endlich wieder aufatmen.

Natürlich müsste man die Industrie in die Ermittlungsverfahren einbinden, falls Fachkräfte unter den Angeklagten sind. Vielleicht wären auch Tageskontingente, wie von Österreichs Innenministerin Mikl-Leitner eingeführt, nicht schlecht. Dann könnte die Kanzlerin sicher auch wieder auf die Unterstützung Ungarns, Polens und Sloweniens zählen. Weil die wackere Polizei in Sachsen gezeigt hat, wie Rechtsstaatlichkeit aussieht. Dass in Deutschland Straftaten ohne Ansehen der Person geahndet werden. Nazis, Wutbürger, AfD-Politiker und Pegida-Anhänger können ein garstig Lied davon singen.

Aus dem Nähkästchen des Hobby-Psychologen

Höchst erstaunlich, wie oft und wie schnell es immer wieder vergessen wird. Und dass es manche Menschen erst überhaupt nicht in Betracht ziehen. Weshalb sie ihr Leben lang hadern. Mit den anderen Menschen. Dabei ist es doch so einfach. Man muss es nur beherzigen, was sogar Hobby-Psychologen mitunter außer Acht lassen, sogar von notorischen Gutmenschen, hier einmal nicht als Unwort des Jahres gedacht, sträflich vernachlässigt wird. Aber noch nicht einmal logischer Denkweise widerspricht.

Hier ist die Rede von solchen, gerne auch als Filmklischees missbrauchten Taten wie einmal dem mehr oder manchmal auch minder geliebten Menschen eine Aufmerksamkeit zu widmen. Vielleicht Blumen mitzubringen. Unaufgefordert den Müll rauszutragen. Eine Frisur zu loben. Überraschungen bereiten. Ein Geschenk machen, obwohl weder Weihnachten, Geburtstag, Pfingsten, Mutter- oder Vatertag oder Valentinstag ist.

Und natürlich soll niemandem ausgeredet werden, dies alles zu tun. Nein, es soll sogar angeregt werden, es viel öfter zu tun. Und vor allem nicht nur, wenn man ein schlechtes Gewissen hat. Das man dann allerdings haben sollte, wenn man auf die gefährliche Idee verfällt, der so bedachte müsste nun so oder so reagieren. Mir auch etwas Gutes tun. Mir auch ein Geschenk machen. Mir eine Sünde erlassen. Denn in dem Moment, in dem ich diese Erwartungshaltung habe, ist meine Handlung schon zum Geschäft verkommen.

Und außerdem Enttäuschung programmiert. Wenn ich wirklich jemandem Freude machen will, dann kann das nur gelingen, wenn ich keine Gegenleistung erwarte. Meine Freude daran sollte noch nicht einmal davon getrübt werden, dass vielleicht keine Reaktion und auch kein Dankeschön folgt. Ist nicht einfach. Aber wichtig. Wenn ich nicht mein halbes Leben entweder ohne Freude oder mein ganzes Leben immer wieder beleidigt verbringen möchte.

Schweigende Lämmer

Es wurde mit Sicherheit an dieser Stelle schon einmal thematisiert. Und wahrscheinlich hat irgendein Wissenschaftler aus den Disziplinen Soziologie, Psychologie oder vielleicht sogar der Mathematik sich schon mit diesem Phänomen beschäftigt. Aber offensichtlich ist es niemandem gelungen, zu einer so plausiblen Erklärung zu kommen, dass die Sache damit ein für alle Mal für mich erledigt gewesen wäre. Im Gegenteil. Ich staune immer mehr darüber.

Nehmen wir einmal das jüngste Beispiel, den „Krieg“ gegen den sogenannten Islamischen Staat. Nämlich den Einsatz der Bundeswehr an der Seite dieser mehr als unheiligen Allianz. Wenn ich das annähernd richtig mitbekommen habe, hat die Vorsitzende der Bundestagsfraktion Die Linke, Sahra Wagenknecht, den Einsatz mit einer flammenden Rede vor dem Bundestag kritisiert. Und das war es dann schon auch. Selbst die Friedensbewegung hat gar nicht erst die Plakate ausgerollt. Sie hat wohl beschlossen, wirklich nur noch zu Ostern auf die Straße zu gehen.

Oder was ist mit Paris, mit dem Weltklimagipfel? Das Interesse an diesem Thema war auch in diesem Blog schon nach drei Tagen so im Keller, dass es zu den Akten gelegt werden musste. Und das, obwohl jetzt sogar schon Bayerns Umweltministerin davon ausgeht, dass da etwas im Argen sein könnte, mit diesem Klimawandel. Und so leicht lassen sich die Bayern sonst wirklich nicht beeindrucken. Außerdem neigen sie nur zur Panikmache, wenn sie damit jemanden vorführen können. Siehe Flüchtlingskrise. Trotzdem gehen die Menschen wie gewohnt nur auf die Straße, um zu shoppen bis der Kreditrahmen gesprengt ist.

Womit wir auch schon bei einem weiteren Thema wären. Den hunderttausenden Flüchtlingen nämlich. Die verschwunden zu sein scheinen, seit sie nicht mehr zu tausenden an den Grenzen stehen und als moderne Karawanen an Zäunen und auf Bahnhöfen für eindrucksvolle Bilder sorgen. Oder sollte mir die Berichterstattung aus den deutschlandweiten Unterkünften ebenso gänzlich entgangen sein wie die öffentliche Diskussion über das weitere Schicksal dieser Menschen?

Natürlich kommt jetzt der ja durchaus berechtigte Einwand, dass wir schließlich nicht die ganze Welt retten könnten und nebenbei ja auch noch arbeiten müssten und uns nicht in Dauerschleife um die großen Fragen unserer Zeit kümmern könnten. Dem ich nur entgegen halten möchte, dass ich eigentlich nur an Themen gedacht habe, die uns direkt betreffen. Die nicht geringe Auswirkungen auf uns haben werden. Aber nicht einmal die sind in der Lage, größere Teile der Bevölkerung aus der Lounge, dem Erlebnisbad oder von der Kasse weg zu holen.

Weshalb ich inzwischen glaube, dass es offensichtlich so eine Art schwarzes Loch für Bedrohungen gibt. In dem diese wie eine Sternschnuppe verschwinden. Um spätestens dann aber wieder im Bewusstsein der Menschen aufzutauchen, wenn es zu spät ist, etwas zu unternehmen. Es wird Zeit, dass ein Wissenschaftler dafür einen Namen findet. Damit auch einfache Menschen wie ich wenigstens wissen, unter welchem Stichwort das nächste wichtige Thema abgelegt werden kann.

Der Segen des Vergessens

Es ist ein faszinierender Gedanke. Der einiges auf den Kopf stellt. Schließlich sind wir doch so stolz darauf, dass wir uns siebzehnstellige Telefonnummern merken können. Uns haarklein an dieses legendäre Geburtstagsessen erinnern, als der Schwager die Merkel so wunderbar imitiert hat. Und wer über 80 Jahre alt ist und sich noch immer an die erste Strophe von Schillers Gedicht über „Die Glocke“ erinnert, dem gehört unsere Bewunderung. Und jetzt kommt so ein Soziologe daher und behauptet, dass die Hauptfunktion des Gedächtnisses im Vergessen liege. Und ein niederländischer Professor für Theorie und Geschichte der Psychologie setzt noch eins drauf und sagt: „Um etwas zu behalten, muss man zunächst sehr viel vergessen haben.“

Ich gebe zu, mir persönlich hat das richtig gut getan. Schließlich erklärt sich für mich daraus, warum ich nicht mehr weiß, warum ich in ein Zimmer gegangen bin. Ich habe es nach dieser These einfach vergessen, damit ich mir merken kann, dass ich in diesem Zimmer mal wieder staubsaugen muss. Was mich allerdings etwas verwirrt bei dieser ganzen Geschichte, das ist die in diesem Zusammenhang von Gehirnforschern aufgestellte Behauptung, dass das, woran wir uns zu erinnern glauben, mit allergrößter Vorsicht zu genießen ist.

Sie haben stichhaltige Belege dafür gefunden, dass wir nicht nur vergessen sondern die vorhandene Erinnerung auch noch verdrehen und vereinfachen. Anstatt uns an die Fakten zu halten, wird von unserem Gehirn fabuliert und ausgeschmückt, sodass wir mitunter von Gehörtem oder Gelesenem sogar glauben, es selber erlebt zu haben. Woraus ich ableite, dass man sich auf die eigene Erinnerung nicht immer verlassen sollte. Was dem Großteil aller Diskussionen jegliche Grundlage entziehen würde. Vorausgesetzt, man ist ehrlich genug, diesem Umstand Rechnung zu tragen.

Weshalb ich annehme, dass sich der Großteil der Menschheit unbeeindruckt zeigen wird von diesen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Aber vielleicht sind sie ja für Menschen hilfreich, die ein traumatisches Erlebnis hatten oder einfach nur eine unglückliche Liebe, was ja manchmal dasselbe ist. Entgegen der Lehrmeinung, solche negativen Erlebnisse durch Bewusstmachung zu verarbeiten, sagen manche Wissenschaftler und Psychologen, die sich intensiv mit dem Vergessen beschäftigen, jetzt: „Es gibt einfach Erfahrungen, bei denen Vergessen besser sein kann als Erinnern.“ Oder anders ausgedrückt, wäre also die beste Voraussetzung für eine glückliche Ehe ein schlechtes Gedächtnis.

Neuer Drive fürs Leben

Es ist eine gute Nachricht. Ich habe wieder einmal elementare, neue Erkenntnisse gewonnen. Ich musste nämlich zum Arzt. Nichts Gravierendes, wollte einfach mal mit jemand über ein neues Hüftgelenk sprechen. Zwar hat mir dann das Gespräch lediglich zu der Erkenntnis verholfen, dass ich auch mit einem neuen Hüftgelenk nicht leichtfüßiger aus einem flachen Sportwagen aussteigen kann. Doch natürlich habe ich in diesem Zusammenhang viel Zeit im Wartezimmer verbracht, schließlich bin ich Kassenpatient. Weshalb ich mir jetzt ja schon immer vorsichtshalber etwas zum Essen und Trinken mitnehme.

Jedenfalls hatte ich so mal wieder Gelegenheit, in diversen Illustrierten zu blättern. Und weiß jetzt dank einer Frauenzeitschrift, was ich bisher in meinem Leben alles falsch gemacht habe. Und es ist nicht wenig. Unter dem Titel „Ich will mich verändern! Aber wie?“ wurden nämlich 21 Fragen gestellt, die mir nur allzu bekannt sind. Zum Beispiel: „Wie lässt man die Sonne ins Leben?“ Da hätte ich als Mensch von eher schlichterem Gemüt natürlich spontan gesagt: „Indem man nach draußen geht, wenn sie scheint!“ Wäre aber grundfalsch gewesen.

Man muss nämlich aufhören, sich selber und andere zu beurteilen. Hat laut der Zeitschrift der buddhistische Mönch Thich Nhat Hanh gesagt. Und um das zu schaffen, müsse man die Dinge einfach geschehen lassen, ohne sie gleich verändern zu wollen. Ich habe heute Morgen gleich damit angefangen und seelenruhig zugesehen, wie der kleine Rotzlöffel von nebenan mit seinem Dreirad immer wieder an meiner Autotür lang geschrammt ist. Und irgendwie hat es auch funktioniert. Denn die ganze Zeit hat die Sonne geschienen. Allerdings wüsste ich jetzt nur noch gerne, wie man dabei auch braun werden kann.

Am faszinierendsten fand ich allerdings die Antwort auf die Frage, „Wie man es am besten schafft, umzudenken“. Die hat nämlich eine Professorin für Psychologin an der Harvard-Universität gefunden. Sie hat Frauen im Reinigungsservice eines Hotels empfohlen, sich vor Augen zu führen, dass Böden schrubben, Betten machen oder Bäder wienern im Grunde wie ein Krafttraining im Fitness-Studio sei. Nach mehreren Wochen wurde dann festgestellt, dass die Frauen abgenommen und einen niedrigeren Blutdruck hatten und sich außerdem grundsätzlich wohler fühlten.

Allerdings würde mich jetzt brennend interessieren, was ich mir vorstellen muss, damit trotz dieser ewigen, nervigen Schreiberei auch mein Blutdruck sinkt und ich endlich mal auf hundert Kilo runter komme. Bis jetzt habe ich noch keine Idee, weshalb ich auf jeden Fall schon mal die Frauenzeitschrift angeschrieben habe. Vielleicht können die mir ja die Telefonnummer von der Psychologie-Professorin geben. Oder ich suche mir einfach einen Job in einem Hotel. Und fange an, Böden zu schrubben, Betten zu machen und Bäder zu wienern.

Über die menschliche Natur

Menschen geben Unsummen aus, um sich glücklich zu machen. Zumindest in unserer Wohlstands-Hemisphäre kaufen sie dazu unentwegt Dinge, die sie nicht wirklich brauchen. Klamotten, Kücheneinrichtungen, Autos, Fernseher, Smartphones, Kosmetik, die nicht wirklich hilft – und Männer kaufen auch gerne mal Sex. Mit dem Erfolg, dass sich hierzulande deutlich mehr Menschen selbst töten als durch Verkehrsunfälle umkommen. Alle 40 Sekunden stirbt ein Mensch durch Suizid, jährlich versuchen es 100.000 Menschen erfolglos. Und das taten sie sicher nicht, weil sie so wahnsinnig glücklich waren.

Es gibt Menschen, die alle vier Wochen irgendeine Naturheilmethode gegen eine andere tauschen. Jedes Mal in der Überzeugung, nun gefunden zu haben, was sie wirklich gesund und damit glücklich für die nächsten Jahrzehnte macht. Kaum der Erwähnung wert, dass sie dabei immer kränker werden. Nur unterbrochen von dem kurzen Adrenalin-Stoß, wenn sie wieder etwas Neues gefunden haben, das ihnen verspricht, dass sie nie wieder Darmverstopf bekommen. Und auch weitgehend gegen Krebs gefeit sind.

Wer all dies verstehen will und nicht die Zeit hat für ein Psychologie-Studium, muss sich allerdings nur einmal ein junges oder mitunter auch etwas älteres Paar anschauen, das ein Kind erwartet. Möglichst zum ersten Mal. Wenn man deren leuchtende Augen sieht, wenn über das Bevorstehende gesprochen wird, fällt einem vielleicht als Mutter oder Vater von drei bis sieben Kindern der Titel eines Film-Klassikers mit James Dean ein: „…denn sie wissen nicht, was sie tun.“ Doch gerade als Mutter oder Vater von drei bis sieben Kindern sollte man wissen, dass dies der gänzlich falsche Ansatz ist.

Denn schließlich ziehen Menschen in den Dschihad, obwohl sie schon alle Videos auf Youtube zu diesem Thema gesehen. Sie heiraten, obwohl all ihre Freunde schon wieder geschieden sind. Sie hören auch nicht auf, Kinder in die Welt zu setzen, obwohl sie wissen, was es bedeutet, Kinder aufzuziehen. Und es sind deshalb trotzdem keine Masochisten im klassischen Sinne. Der gemeinsame Nenner für all diese Menschen ist die Hoffnung. Die Hoffnung, dass es dieses Mal funktionieren könnte. Dass beim nächsten Mal alles anders ist. Dass sie einmal das Richtige tun könnten. Wie Menschen allerdings darauf kommen, dass es einen Grund für diese ewige Hoffnung geben könnte, weiß ich allerdings auch nicht.

Notlösung mit Transporter

Es war eine Notlösung. Mit dem Ergebnis, dass ich mich um 5 Uhr 39 in diese Hölle begeben habe, die man Ambulante Notaufnahme nennt. Und es war die Hölle. Ich bin Kassenpatient. Um 10 Uhr 11 habe ich mich selbst entlassen, ohne dass mir ein Arzt näher als 56 Zentimeter gekommen wäre. Und das war auch nur ein einziges Mal. Auf der Männertoilette.

Angefangen hat es damit, dass ich das „Quizduell“ mir Jörg Pilawa nicht sehen wollte. Ich halte Till Schweiger nur drei Minuten aus. Und das nur, wenn er nicht spricht. Also habe ich mich bei unserem Jüngsten mit einem Besuch bei McDonalds eingekauft und mit ihm „Transporter – The Mission“ geschaut. Was mir zu wichtigen Erkenntnissen verhalf. Unter anderem, dass Autos ca. 623 Meter durch die Luft fliegen und dann unbeschädigt in einer Etage eines im Bau befindlichen Hochhauses landen können. Und das wird Fluggesellschaften interessieren: Flugzeuge können ins Meer stürzen. Ohne dass jemand ernsthaft verletzt wird.

Gute Neuigkeiten auch für Frau von der Leyen. Man kann nämlich sogar Kugeln aus dem Sturmgewehr G36 ausweichen. Man muss nur genau schauen, wo sie hinfliegen. Was jedoch besonders elementar war und nach einem weiteren Film mit Nicolas Cage und einem mit Robert de Niro und Al Pacino, allesamt ungeeignet für Jugendliche unter 16 Jahren, zur Gewissheit wurde: Es gibt Menschen, die einfach alles einstecken können.
Also kleinere Schrammen kriegen sie schon ab. Aber Stürze von einem Balkon auf ein Autodach machen ihnen absolut nichts aus. Auch kann man ihnen stundenlang ins Gesicht schlagen, ohne dass ihnen auch nur eine Sekunde die Sinne schwinden. Ich gehöre nicht dazu. Als ich mich neulich an einem Ast gestoßen habe, bin ich fast ohnmächtig geworden.

Aber zumindest verstehe ich jetzt, warum es Menschen gibt, die auch gerne noch mal auf jemand eintreten, wenn er schon halb tot am Boden liegt. Sie wissen einfach nicht, dass dies die andere Sorte Mensch ist. Die, die nicht so ist, wie die Menschen in den Filmen. Weshalb ich dafür plädiere, dass wir alle Schilder tragen sollten.

Aus denen eindeutig ersichtlich ist, zu welcher Kategorie jemand gehört. Also ob man jemand ist, auf den man einprügeln kann wie in diesen Filmen. Der dann aber aufsteht und weitergeht, als wäre nichts passiert. Oder ob man zu jener Spezies gehört, die stirbt, wenn man lange genug zuschlägt oder auf sie eintritt. So könnte jedenfalls sicher viel Unheil vermieden werden. Vorausgesetzt natürlich, dass die Schläger sich gemerkt haben, was welches Schildchen bedeutet. Am besten wird sein, man arbeitet mit Symbolen, die man vorher mit Mäusen auf Tauglichkeit getestet hat.