Was für ein Alptraum. Was für eine furchteinflößende Vorstellung. Aber die Entwicklung scheint unaufhaltsam. Wissenschaftler haben festgestellt, dass das Blut junger Mäuse aus alten Mäusen fast wieder junge Mäuse macht. Und denken jetzt natürlich angestrengt darüber nach, ob sich dieses Verfahren nicht auch bei Menschen anwenden lässt. Momentan geht man davon aus, dass sich so die Lebenszeit quasi verdoppeln ließe. 200 Jahre wären dann ein Kinderspiel. Denn nicht nur, dass durch diesen Jungbrunnen die Zellen wieder so regenerationsfreudig sind wie in der Pubertät, auch die kognitive Fähigkeiten werden auf juveniles Niveau hochgefahren, Körper und Geist sprühen also wieder wie einst im Mai.
Mir macht das Angst. Würde es doch bedeuten, dass ich mich im ungünstigsten Fall noch 47.450 Mal rasieren müsste. Ich würde nur so lange leben, um nun noch mehr Zeit einfach zu verschlafen, nämlich annähernd 379.600 Stunden. Ganz zu schweigen davon, dass ich auf diese Weise eine Entwicklung miterleben würde, die mir schon heute den Angstschweiß auf die Stirn treibt. Würde es doch bedeuten, dass auch all die Trumps, Putins, Erdogans, Kim Jon-uns, Höckes und Florian Silbereisens dieser Welt 200 Jahre alt würden. Bei Mäusen wäre das eher zu tolerieren. Ob eine Maus zwei oder vier Jahre lebt, das ist für den weltweiten CO²-Ausstoß nicht so entscheidend.